Kronkel und Otonkel #2

Kronkel und Otonkel #2

Künstliche Intelligenz kann Menschen diskriminieren. Seit einiger Zeit ist durch verschiedene Beispiele bekannt, dass Anwendungen von KI diskriminieren können. Beispielsweise wurden Frauen gegenüber Männern bei der Vergabe von Krediten benachteiligt. Es wurden auch Menschen entehrt. Dies geschah, weil die Gesichtserkennung Fotos von einzelnen Personen automatisiert verglichen und einer Tierart zugeordnet hatte. Wie kann das sein? Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass KI keine diskriminierenden Entscheidungen treffen kann, denn im Gegensatz zum Menschen, berechnet die KI emotionslos. Die Entscheidung ist das Resultat einer Rechenoperation. Diese ist logisch und gefühllos. In der Tat trifft die KI ihre Entscheidungen auch sachlich, unvoreingenommen und unparteiisch, also objektiv. Dennoch kann der selbst lernende Algorithmus im Ergebnis Menschen diskriminieren, denn die Ausgangsmerkmale, mit denen das Programm rechnet, tragen bereits die Diskriminierung in sich. Beispielsweise wird bei einem Lebenslaufverlauf eine Mutter mit Zeiten der Arbeitsunterbrechung der KI auffallen. Wenn nun die KI nicht die Gründe für diesen Unterschied kennt und wie es mit diesem umzugehen hat, dann kann es zu einer Benachteiligung der Mutter aufgrund dieses Merkmals kommen. Ausschluss von Diskriminierung durch mehr Daten oder positive Diskriminierung? Es klingt paradox, aber je mehr Daten die KI hat, umso besser kann diese differenzieren und Benachteiligungen ausschließen. Dies deckt sich aber nun überhaupt gar nicht mit dem Grundsatz der Datensparsamkeit. Ein Dilemma. Deswegen wird auch in den Fachkreisen überlegt, ob eine positive Diskriminierung, also die gezielte und offenkundige Bevorzugung benachteiligter Menschen, das Problem lösen könnte. Lösung der „Subobjektivität“ überhaupt möglich? Im Grunde ist die Diskriminierung ein Ergebnis einer gleichzeitig subjektiven wie auch objektiven Entscheidungsfindung. Sozusagen eine „Subobjektivität“, denn anhand von subjektiven Merkmalen trifft die KI objektive Entscheidungen. Die für die KI vorgegebenen Kriterien sind also der Grund für die Diskriminierung. Die Ausgangsparameter setzt der Mensch. Deswegen ist es enorm wichtig, dass alle Auswahlkriterien so bestimmt werden, dass nicht durch das Zusammentreffen von subjektiven Kriterien und objektive Berechnungen eine diskriminierende Entscheidung von der KI vorgeschlagen wird.

Kronkel und Otonkel

Zwei Internetzspinnen auf Abenteuer

 

Ein Tag im Schnee und eine tolle Idee.

Als Juna morgens vom Duft der frisch in der Pfanne liegenden Eierkuchen erwachte, rannte sie gleich ans Fenster und sah das, was jedes Kinderaugenpaar an einem 30. Dezember erblichen will: Schnee!!! So viel Schnee. Es sah wahnsinnig gut aus und Juna vergaß die Eierkuchen und wollte am liebsten gleich raus in den Schnee. Sie rannte die Treppe hinunter, riss die Haustür auf und lief barfuß und im Schlafanzug hinaus. Es dauerte nicht lange bis eine entsetzte Mamastimme sie hineinzitierte. Bevor dies geschah, konnte Juna aber den Schnee noch riechen und die Schneelandschaft hören. Der Schnee roch nach erstarrtem Regen. Über allem lag eine weiße Decke, die alle Geräusche dämpfte. Sogar das Bellen von Ursulas Dackel Waldemar klang wie durch eine dicke Steppdecke. 

Juna setzte sich in die Küche an den Tisch und versuchte, den vorwurfsvollen Blicken der Mutter auszuweichen. „Sag mal liebes Kind, hast Du Dir vorher mal überlegt, wie unvernünftig das ist, sich ohne Schuhe und nur in einem Schlafanzug in den Schnee zu stellen?“ 

„Ähm, ja!“, sagte Juna. 

“Gut, dann hast du ja wenigsten hast nachgedacht, bevor Du Dich dafür entschieden hast“, erwiderte ihre Mama. 

Junas Mama servierte ihr einen wunderbaren Eierkuchen mit Nutella und einer Prise Zucker und Zimt. Am Tisch saß jetzt auch ihre kleine Schwester Emma. Sie mampfte schon längst den zweiten Pfannkuchen. Diesmal aber mit selbst gemachter Himbeermarmelade. Diese Marmelade färbte leider sehr schnell andere Sachen wie Tischdecken, Armlehnen, T-Shirts, Hosen, aber vor allem Teppich und Fußboden rot ein.

„Carolin!!!“, rief Papa Bernhard, entsetzt der Mutter zu: „Wir haben einen Himbeermarmeladenbefall auf dem Tisch!“ 

 „Ach Du meine Güte! Wieso holt denn keiner einen Lappen? Ruf sofort die Lappenhilfe an!“, rief Mama Carolin. 

In diesem Moment maunzte die Familienkatze Minka und schlängelte sich um Carolins Beine – aber ohne jeglichen Lappen und um den Himbeerfleck auf den Tisch durfte sie sich nicht kümmern, den Katze auf dem Esstisch ist viel schlimmer als Hund in der Badewanne, wenn man drin sitzt. Juna ging souverän zur Küchenspüle und kehrte mit einem „Tatütata“ zurück, um mit einem Wisch die Himbeeren vom Tisch zu wischen. Bernhard, der Papa, danke mit einem: „Achtung, Achtung, wir danken der Lappenhilfe für den Einsatz!“

Die ganze Familie saß am Tisch und die 8-jährige Emma lag allen in den Ohren, weil sie ständig nur einen Satz sagte: „Wann können wir raus in den Schnee und wo ist unser Schlitten?“

Dieser Satz wurde von Bernhard immer wieder mit dem gleichen Satz beantwortet: „Wenn wir alle satt sind.“ Dann nahm er sich einen weiteren Eierkuchen und schmierte auf diesen Nutella. Es dauerte für die Kinder so ewig, dass sie das Gefühl hatten, sie wären wieder rückwärts im Mittelalter angekommen.

Irgendwann war Familie Jürgenson mit dem Frühstück fertig. Besser gesagt: Papa Bernhard war endlich satt.

„Papa, jetzt hol schon endlich den Schlitten aus dem Keller!“, forderte Juna ungeduldig mit nachdrücklicher Stimme.

Der Vater ging in den Keller und es dauerte nicht lange, bis sie ihren Vater schimpfen hörten:

„Wer hat denn hier diesen ganzen alten Mist in den Weg gestellt? Wieso stehe ich mit einem Bein in einem Karton? Hier ist eine furchtbare Unordnung!“

Der Vater musste aufhören, zu schimpfen, denn er kam nicht umhin, sich daran zu erinnern, dass er das selbst alles dahin gestellt hatte. Solche Keller sind furchtbar gemein: Man kann da Sachen hinstellen, dann sieht man sie nicht mehr und schlussendlich vergisst man, dass man sie hat.

So eine Art Keller gibt es auch auf jedem Computer. Aber dazu später mehr. Jetzt haben wir keine Zeit, denn die Kinder wollen in den Schnee!

Endlich waren die Kinder im Schnee. Die Schlitten waren startklar. Juna und Emma trafen die Nachbarskinder. Ursulas Dackel Waldemar hatte nach 15 Minuten Dauerbellen endlich aufgegeben. Nun ertönten nur die Schreie der freudigen Kinder, die sich gegenseitig mit Schneebällen bewarfen. Es war der Klang eines wunderschönen Wintertages.

Zu den Nachbarkindern gehörten die Schmidtchen-Jungs. Alle Kinder tobten den ganzen Tag im Schnee. Sie schafften es, dass vor jedem Haus ein Schneemann stand. Zuletzt begannen sie den Bau eines Iglus, mussten wegen einbrechender Dunkelheit, einsetzendem Schneefall und kalten Händen aber die Baumaßnahmen abbrechen. Sie verabredeten sich für den nächsten Tag.

Juna und Emma gingen nach Hause und zogen gleich im Flur ihre mit Schnee belasteten Schuhe, Jacken und Hosen aus, als sich plötzlich von der Decke eine kleine Spinne an ihrem Faden abseilte und knapp vor Emmas Nase stoppte.

„Ihhhh, Hilfe, eine Spinne!“, schrie Emma und machte aus dem Stand einen weiten Sprung zurück. Papa Bernhard kam in den Flur gerannt und schaute beide Kinder erschrocken an.

„Was ist denn los? Hat sich jemand wehgetan“?“, fragte er besorgt.

 „Nein, Emma hat Angst vor der kleinen Spinne da.“ , sagte Juna. Sie zeigte auf die Spinne, die im Flur an ihrem Faden hin und her schwang. Papa Bernhard ging zu Emma und umarmte sie. Dann sagte er: „Emma, vor der kleinen Spinne da brauchst Du keine Angst haben. Sie hat wahrscheinlich mehr Angst vor uns und tut nur Fliegen etwas zuleide.“ Juna grinste, Emma schaute unglücklich zur kleinen Spinne.

Papa Bernhard sah zu den Kindern und sagte: „Spinnen sind sehr nützliche Tiere und wenn eine Spinne im Haus ist, dann fängt sie für einen die Mücken und Fliegen. Außerdem können nur Spinnen so wunderbare Netze bauen wie dieses da oben in der Ecke. Schaut nur hin, so etwas Schönes und Geordnetes schafft nur eine Spinne, mit ihrem Faden zu spinnen!“

Emma war mit der ganzen Situation noch nicht im Reinen und wollte in das warme Wohnzimmer. Bernhard servierte seinen beiden Töchtern einen heißen Kakao, während sie es sich unter dicken Decken auf dem Sofa vor dem Kamin bequem machten.

Juna holte ihren Laptop und wollte Emma etwas über Spinnen aus dem Internet zeigen. Dann aber fragte Emma: „Wie funktioniert das Internet eigentlich?“ Juna sah sie an und sagte: „Na ganz einfach mit einem Netz von Kabeln und dazwischen sind Router und Server.“ Emma fragte: „Was machen die Router und Server? Wie sehen die denn aus?“ Juna rief nach ihrer Mutter, denn sie wusste, dass egal was Juna jetzt erzählte, ihre kleine Schwester es entweder wirklich nicht verstand oder nicht verstehen wollte. Das war immer so, wenn Juna ihr etwas erklärte.

Mama Carolin erschien im Wohnzimmer, setze sich auf einen Sessel neben dem Sofa und fragte: “Na ihr Schneehasen, was gibt es denn für ein Problem?“ Juna erklärte, dass Emma gern wissen wollte, wie das Internet funktioniert. Die Mutter holte tief Luft und sagte: „Also Folgendes… ich muss mal kurz überlegen…..mmmm.

 Juna sah ihre Mama an und sagte: „Mensch Mama, als Informatikerin dürfte das für Dich doch wirklich pillepalle sein!“ Die Mutter runzelte die Stirn und sagte: „Stimmt, deswegen ist es ja auch so schwierig mit der Erklärung. Versuch Du doch mal jemanden zu erklären, wie man läuft.“

Carolin holte noch einmal tief Luft und setzte an zum Erklärungsmarathon: „Das Internet ist ein riesiges über die ganze Welt verteiltes und mit Kabeln oder Funk verbundenes Netz aus Computer. Sozusagen ein weltweites Netzwerk. Natürlich gibt es noch einzelne Gebiete, wo es kein Internet gib. Dies ist dort, wo keine Menschen leben. Dort wo Menschen wohnen und arbeiten gibt es aber auf der ganzen Welt den Zugang zum Internet. Weil so die ganze Erde mit dem Internet umspannt ist, wird es als weltweites Netzwerk bezeichnet. Wenn Juna mit ihrem Laptop im Internet „surfen“ möchte, dann muss sie dort erst einmal hineinkommen. Sie braucht einen Zugang zum Internet, quasi eine Tür ins Netz.

 Diesen Zugang liefern die Internetanbieter. Weil diese Unternehmen jemanden das Internet „bereitstellen“ werden sie „Provider“ genannt. Der Begriff kommt aus der englischen Sprache. Er bedeutet übersetzt „versorgen, „bereitstellen“. Mit einem Provider schließt derjenige, der das Internet nutzen will, einen Vertrag. Wenn zwei Personen einen Vertrag schließen, dann verpflichten sie sich gegenseitig. Der Provider verpflichtet sich, den Zugang zum Internet bereitzustellen, und der Nutzer bezahlt Geld dafür. Verträge kann nicht jede Person schließen, sondern nur diejenigen die voll geschäftsfähig sind. Dies bedeutet, dass sie sich rechtlich wirksam zu etwas verpflichten können und sich dann auch daran halten müssen. In Deutschland und in den meisten anderen Ländern ist ein Mensch mit 18 Jahren voll geschäftsfähig. Juna kann also den Vertrag nicht schließen, sondern wir Eltern haben den Vertrag mit unserem Provider geschlossen. Juna kann das Internet mit unserer Zustimmung nach den von uns aufgestellten Regeln nutzen.

Nachdem wir den Vertrag mit unserem Provider geschlossen haben, hat dieser uns einen Router geschickt. Dies ist ein technisches Gerät, dass die „Tür“ zum Internet öffnet. Dieses Gerät wird an ein Kabel, so wie früher das Telefon angeschlossen. Dieses Kabel verläuft dann aus unserem Haus und trifft in einem großen grauen Kasten, der meistens an der Straße steht, auf andere Kabel, die miteinander durch Verteilerstecker verbunden sind. So geht es über immer weitere Kabel zu anderen Kabeln quer durch Deutschland und die ganze Welt. Weil dieser erste Router auch das WLAN, also Internet über Funk bei uns im Haus erzeugt, wird das Gerät auch WLAN-Router genannt. Doch zurück zum Internet. Wenn Juna jetzt durch die Tür ins Internet geht, dann muss ihr Computer erst einmal eine „Anfrage“ senden, wo er hin will. Die Anfrage ist eine Adresse einer bestimmten Webseite, die auf einem bestimmten Server liegt. Alle technischen Geräte, die im Internet sind, haben so eine IP-Adresse. Diese ist notwendig, um ein Gerät im Internet zu finden. IP ist die Abkürzung für Internetprotokoll. Unter einem Protokoll versteht man einen immer gleichen Ablauf oder eine bestimmte Form, die eingehalten werden muss. Bei dem Internetprotokoll ist dies eine ganz bestimmte Abfolge von Zahlen. Das Prinzip ist ähnlich wie bei der Telefonnummer.

Der Hausrouter schickt also die Anfrage an einen weiteren Router, der dann weiter verbindet, zu einem Server. Router sind also technische Geräte, die der Anfrage den Weg leiten. Sie sind diejenigen, die der Anfrage eine Route, also einen festgelegten Weg geben und die Anfrage so zu einem zuständigen Server leiten.

Ein Server ist ein Computer ohne Bildschirm. Der Bildschirm wird nicht gebraucht, weil auf dem Computer ausschließlich Daten liegen, die jemand abrufen kann. Der Server stellt also Daten wie beispielsweise zur Darstellung einer Internetseite bereit. Er serviert also nicht Nudeln mit Tomatensoße oder Vanillepudding, sondern Daten. Das kann natürlich auch ein Bild von Nudeln mit Tomatensoße sein….

Damit Junas Computer wieder geantwortet werden kann und die Daten an den Computer gesendet werden können, braucht er eine Anschrift. Er hat auch eine IP-Adresse, die er mit seiner Anfrage gleich mitgesendet hat. So können die Daten von dem Server, also dem Computer, auf dem die Daten gespeichert sind, abgerufen werden und finden den Weg im Internet zu Junas Computer. Weil so viele Computer miteinander verbunden sind, wird das World Wide Web, übersetzt das weltweite Netz, Gewebe, Gespinst oder Matrix auf Internet genannt. Ähnlich einem Spinnennetz. Das Internet ist also auch systematisch, aber nicht so schön symmetrisch, also ebenmäßig/gleichartig wie ein Spinnennetz. Und so funktioniert das Internet.“

Als die Mutter ihre lange Erklärung beendet hatte, war es fast ganz still im Wohnzimmer. Nur das Schnurren der Katze und das leise Schnarchen von Papa Bernhard war zu hören…

Kronkel und Otonkel #2

Kronkel und Otonkel #1

Künstliche Intelligenz kann Menschen diskriminieren. Seit einiger Zeit ist durch verschiedene Beispiele bekannt, dass Anwendungen von KI diskriminieren können. Beispielsweise wurden Frauen gegenüber Männern bei der Vergabe von Krediten benachteiligt. Es wurden auch Menschen entehrt. Dies geschah, weil die Gesichtserkennung Fotos von einzelnen Personen automatisiert verglichen und einer Tierart zugeordnet hatte. Wie kann das sein? Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass KI keine diskriminierenden Entscheidungen treffen kann, denn im Gegensatz zum Menschen, berechnet die KI emotionslos. Die Entscheidung ist das Resultat einer Rechenoperation. Diese ist logisch und gefühllos. In der Tat trifft die KI ihre Entscheidungen auch sachlich, unvoreingenommen und unparteiisch, also objektiv. Dennoch kann der selbst lernende Algorithmus im Ergebnis Menschen diskriminieren, denn die Ausgangsmerkmale, mit denen das Programm rechnet, tragen bereits die Diskriminierung in sich. Beispielsweise wird bei einem Lebenslaufverlauf eine Mutter mit Zeiten der Arbeitsunterbrechung der KI auffallen. Wenn nun die KI nicht die Gründe für diesen Unterschied kennt und wie es mit diesem umzugehen hat, dann kann es zu einer Benachteiligung der Mutter aufgrund dieses Merkmals kommen. Ausschluss von Diskriminierung durch mehr Daten oder positive Diskriminierung? Es klingt paradox, aber je mehr Daten die KI hat, umso besser kann diese differenzieren und Benachteiligungen ausschließen. Dies deckt sich aber nun überhaupt gar nicht mit dem Grundsatz der Datensparsamkeit. Ein Dilemma. Deswegen wird auch in den Fachkreisen überlegt, ob eine positive Diskriminierung, also die gezielte und offenkundige Bevorzugung benachteiligter Menschen, das Problem lösen könnte. Lösung der „Subobjektivität“ überhaupt möglich? Im Grunde ist die Diskriminierung ein Ergebnis einer gleichzeitig subjektiven wie auch objektiven Entscheidungsfindung. Sozusagen eine „Subobjektivität“, denn anhand von subjektiven Merkmalen trifft die KI objektive Entscheidungen. Die für die KI vorgegebenen Kriterien sind also der Grund für die Diskriminierung. Die Ausgangsparameter setzt der Mensch. Deswegen ist es enorm wichtig, dass alle Auswahlkriterien so bestimmt werden, dass nicht durch das Zusammentreffen von subjektiven Kriterien und objektive Berechnungen eine diskriminierende Entscheidung von der KI vorgeschlagen wird.

Kronkel und Otonkel

Zwei Internetzspinnen auf Abenteuer

Bevor Konkel und Ottonkel auf die Welt kamen.

Es war am 29. Dezember, als sich Juna an ihren Laptop setzte. Draußen stöberte der Schnee und legte sich genüsslich auf die Dächer, Straßen und Wiesen in der Stadt. Es wurde langsam dunkel und der Schnee musste wohl oder übel auf den nächsten Morgen warten, bis er von Kinderhänden zu Schneebällen und Schneemännern geformt wird. 

Juna überlegte und zog ihre Stirn in Falten. Sie sah dabei sehr wichtig aus und fühlte sich auch so. Immerhin war es ihre erste richtige Programmierung. Neben ihr saß ihr liebstes Lieblingskuscheltier und sah zu, wie die Kinderhände über die Tastatur sausten, als ob sie dies schon immer gemacht haben. Muffel war ein Kuscheltier mit Rang und Namen. So ein Kuscheltier wünschte sich jedes Kind. Es war ein Weihnachtsmaushasenmonster! Jetzt fragt ihr Euch sicher, was bitteschön ein „Weihnachtsmaushasenmonster“ ist. Ich kann Euch sagen, dass es verdammt niedlich aussieht und wuscheliges weiches weinrotes Monsterfell hat. Es trocknet jede Träne und freut sich über jedes Kinderlachen.

„Weihnachtsmaushasenmonster“ sind sehr zuverlässig. Sie bemühen sich stets in der Nähe seines Kindes zu bleiben. Es hat große, ja riesig große niedliche Kulleraugen und ein breit lächelndes Mäulchen, in das genau ein halber Lebkuchen hinein passt. Deswegen war der Mund auch selbst immer Sommer noch etwas klebrig. Deswegen hatte das Weihnachtsmaushasenmonster von Zeit zu Zeit einen Wollmausschnurrbart. Das wiederum führte dazu, dass die anderen Kuscheltiere im Kinderzimmer Muffel des Öfteren mit Pierre Camembert, dem Nackenkissenkuscheltier aus Frankreich verwechselten. Das gefiel Muffel gar nicht. Trotzdem hatte Muffel immer gute Laune, obwohl der Name das eigentlich nicht vermuten lässt. 

Muffel trug immer einen wunderschönen gehäkelten Blumenstrauß mit roten und blauen Blumen in seiner rechten Hand. In der Linken hatte er nicht einfach einen Nuckel, sondern genau „den“ Nuckel, den Juna als letzten genuckelt hatte. Muffel kam genau an dem Tag zu Juna, als sie aufhörte zu nuckeln.

Vor neun Jahren sind Muffel und Juna am Heiligabend unzertrennlich geworden. Am Anfang konnte Juna Muffel überhaupt nicht leiden, weil er der Grund dafür war, dass Juna ihren Nuckel an ihn abgeben musste. Es war so, dass Juna eine sehr nette ältere Nachbarin Namens Ursula hat. Und Ursula war damals immer sehr neugierig, wenn es um Juna und ihren Nuckel ging. Als Juna 4 Jahre alt war, fragte die Nachbarin jedes Mal, wenn sie Juna und ihre Mutter auf der Straße traf, wann das Kind denn endlich den Nuckel abgeben würde. Irgendwann hat sich Juna über diese Ursula so sehr geärgert und fand es blöd, dass sie sich jedes Mal erklären musste, wieso denn so ein erwachsenes Kleinkind noch gerne nuckelt, dass sie einmal zu Frau Ursula sagte: „Wenn an Weihnachten ein Maushasenmonsterkuscheltier zu mir kommt, dann höre ich auf zu nuckeln.“ Juna war felsenfest davon überzeugt, dass keine Maushasenmonsterkuscheltiere auf dem Erdball zu finden seien und dass es sie auf gar keinen Fall zu kaufen gab.

Leider hatte Juna nicht mit der Einfältigkeit von Ursula gerechnet. An dem besagten Heiligabend klingelte es an der Haustür. Ursula stand mit einem breiten Grinsen im Hauseingang. Gott bewahre, so ein breites Grinsen hatte Juna zuvor noch bei keinem Menschen gesehen. Nicht einmal bei ihrer Mama, wenn sie Juna mit Puffreis überraschte. Juna war erschrocken und neugierig zugleich, als Ursula plötzlich hinter ihrem Rücken aus der linken Hand ein selbst gehäkeltes Kuscheltiermaushasenmonster hervorzog und Juna direkt ins Gesicht hielt. Ahhhhhhhhhh! Ursula sagte zu Juna, dass sie dieses wunderschöne Kuscheltier extra für sie gehäkelt und aufgeplüscht hätte. Juna verschlug es die Sprache. Sie konnte nur ein „Grieehhnnn“ stammeln, denn ihre Gefühle konnte sie in diesem Moment nicht anders ausdrücken.

Während ihre Mama und Ursula sich über dieses wunderhübsche Tier unterhielten und Junas Mama mehrfachen Dank aussprach, sowie eine prall gefüllte Schachtel der besten selbst gebackenen Weihnachtsplätzchen an diese aufdringliche, sich in die Nuckelangelegenheiten von Juna einmischende, Nachbarin verjubelte, betrachtete Juna das Kuscheltier in ihren Händen. Auch wenn Juna gerade aufs äußerste muffelig war, musste sie dieses verrückt aussehende „Weihnachtsmaushasenmonster“ anlächeln. „So ein Mist!“, dachte Juna. Nachdem Ursula nach einer gefühlten Ewigkeit endlich von einsetzendem Nieselregen von der Haustür vertrieben wurde, ging Juna in das Wohnzimmer und widmete sich ihren Geschenken.

Es war ein wunderschöner Weihnachtsabend, bis auf die Tatsache, dass da in der Ecke jetzt ein „Weihnachtsmaushasenmonster“ ständig traurig und ein wenig irre auf ihren Nuckel im Mund starrte. Es war jedes Mal für Juna ein furchtbarerer Anblick in diese großen niedlichen Kulleraugen schauen zu müssen. Wer hätte auch gedacht, dass Ursula so einen hinterhältigen Plan aushecken würde und ein schier nicht auf der Welt befindliches Kuschelvieh einfach selbst erschaffen würde! 

Als Juna dann ins Bett ging, hatte sie ein Erbarmen mit dem Viech und konnte es nicht über das Herz bringen es einsam und verlassen in der staubigen Wohnzimmerecke zwischen Heizung und Bücherregal liegen zu lassen. Sie nahm es mit in ihr Bett. Diese Geste veränderte alles, denn jetzt wollte Juna plötzlich nicht mehr nuckeln, sondern Muffel. Furchtbar. Eine sehr komische Situation. Juna kann sich noch immer nicht erklären, was damals passierte, aber seit diesem Heiligabend mochte Juna ihren Nuckel nicht mehr und seitdem hat Muffel ihn in seiner rechten Hand, auch wenn er mit seiner rechten Hand gerade einen Lebkuchen isst.

Juna sah Muffel an. „Was guckst Du denn so? Keine Angst, ich werde Dich nicht vernachlässigen“, sagte sie zu ihm. „Ich programmiere doch nur ein bisschen, denn Programmierung ist eine wichtige Angelegenheit. Ohne diese würde es gar keine Informatik geben!“ Das Kuscheltier sah Juna an: „Was! Habe ich Dir nicht erklärt, was programmieren ist? Passt Du denn nie auf, wenn ich mir Dir vor dem Computer sitze?“, zischte Juna ihr Kuscheltier an. Muffel glotzte wie immer mit seinen großen Kulleraugen und war so niedlich, dass sie Muffel seine Unwissenheit nicht weiter vorwerfen konnte.

„Na gut, ich will Dich informieren und dass bedeutet, dass ich Dir erkläre, was Informatik, Wissenschaft, Computer und Programmieren ist“, sagte Juna und erklärte: „Mit dem Wort „Informatik“ wird ausgedrückt, was Menschen mit Computern, also mit besonderen elektronischen Geräten machen, wenn sie sich damit sehr gut auskennen und noch dazu herausfinden wollen, was sie alles noch so mit Computern machen können. Wenn ein Mensch sich mit etwas total gut auskennt, sagt man, dass er viel Wissen darüber hat. Das kann Wissen über die Natur, den Wald, Wiesensumpfdotterblumen, Tiere, Mathematik, Kunst, Astronomie, Physik, Chemie oder eben auch Wissen über Computer sein. Wenn der Mensch sich nur noch damit beschäftigt und er sich dazu berufen fühlt, alles darüber herauszufinden, und auch neue Dinge darüber herausfinden will, die bis jetzt niemand entdeckt hat, dann ist der Mensch ein Wissenschaftler und das was er macht eine Wissenschaft. Wissen ist also die Bezeichnung für ganz viele Informationen über ein ganz bestimmtes Thema, dass viele Menschen interessiert und sie sicheres Wissen darüber erlangen wollen. Wenn sich ein Mensch mit einer Sache die eigentlich ganz einfach ist lange beschäftigt und andere den Eindruck haben, dass er sich umständlich anstellt. Zum Beispiel, wenn jemand ewig braucht und ein großes Tohuwabohu, um sein Hausaufgabenheft aufzuschlagen. Dann gibt es das Sprichwort: „Mensch, mach keine Wissenschaft daraus!““

Jetzt müssen wir noch über die besonderen elektrischen Geräte sprechen. Elektrisch bedeutet, dass die Geräte nur mit Strom zum Beispiel aus der Steckdose funktionieren. Juna erhob den Zeigefinger und sagte in einem eindringlichen Ton, so wie ihre Mama manchmal zu ihr sprach: „Strom kann auch gefährlich sein mein Muffel! Wenn man einen elektrischen Schlag bekommt, weil man das Stromkabel falsch bedient oder die Steckdose, dann ist das für Dich sehr gefährlich! Wenn der Strom durch Deinen Körper fließt, dann kann er Deinen Herzschlag aus dem Takt bringen und das ist lebensgefährlich! Also mein lieber Muffel: Nie allein an die Steckdose oder das elektrische Kabel! Du musst auf Dich aufpassen. Ich habe Dich so unheimlich lieb, dass ich auf jeden Fall vermeiden möchte, dass Dir etwas Schlimmes passiert!“

„So, jetzt aber zurück zu den elektrischen Geräten“, sagte Juna und erklärte dem mittlerweile etwas müde wirkendem Muffel: „Diese Geräte heißen Computer. Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet rechnen. Deswegen nennt man die Geräte in der deutschen Sprache auch Rechner. Wenn ich also am Rechner sitze, dann ist das mein Laptop, ein Computer. Nun ahnst Du bestimmt, was der Rechner macht: Genau, der macht nix anderes als rechnen. Rechnen findet der voll spitze und am liebsten mag der Rechner, wenn jemand ihm sagt, was er rechnen soll. Der Rechner wird deshalb mit Informationen gefüttert, die aussehen wie Rechenaufgaben. Weil der Computer sehr gerne rechnet, kann er das richtig gut. Viel besser und genauer als ein menschliches Gehirn. Solche Aufgaben wie 1+1 = 2 oder 80: 8 = 10 sind für den pillepalle. Davon wird der nicht „rechensatt“. So ein Computer braucht schwierige Aufgaben. Solche Aufgaben nennt man mathematische Gleichungen und wenn ganz viele Gleichungen miteinander verbunden und geplant aneinandergereiht werden, entsteht ein Rechenvorgang. Das nennt man in der Mathematik, der Wissenschaft über Zahlen und geometrische Formen, dann einen Algorithmus und so entsteht eine Programmierung. Die Programmierung ist also ein Rechenplan für den Computer. Und jetzt Muffel kommt der absolute Knaller! Mit so einer Programmierung, das nennt man in der englischen Sprache auch „Code“, kann man dem Computer sagen, was er machen soll! Weil der Rechner eigentlich nur mit Strom funktioniert und Strom nur „An“ und „Aus“ gehen kann, versteht der Computer nur „An“ und „Aus“. Man kann also seinem Rechner nur sagen, was er machen soll, wenn man sog. binäre also paarweise Zahlenfolgen mit den Zahlen „0“ und „1“ verwendet.“

Juna überlegt und sagte dann: „Weil das mit dieser 01011100 oder der 010001100 aber total schwierig in den Computer einzugeben ist, haben die Menschen „Programmiersprachen“ erfunden. Da gibt es ganz verschiedene Sprachen, also verschiedene mathematische Übersetzungen von „0“ und „1“ in Gleichungen. Diese heißen zum Beispiel:

  • Javascript
  • Java
  • C und C++
  • C# (C Sharp)
  • Visual Basic
  • PHP
  • Python
  • Scratch
  • Delphi/Object Pascal
  • Swift
  • SQL
  • HTML & CSS“

Juna gähnte, Muffel kippte müde nach vorne auf die Tastatur. Jetzt war es Zeit, ins Bett zu gehen. Sie schaltete ihren Laptop aus, putzte ihre Zähne und Muffels Mäulchen. Sodann kuschelte sie sich in ihr warmes Bett mit Wärmflasche an den Füßen und drückte Muffel fest an sich.

Draußen wartete schon ganz schön viel Schnee und der stöberte ungeduldig über die Dächer der Stadt.

 

 

 

 

 

 

 

Ein Kind hat Anspruch auf Wahrung seines Persönlichkeitsrechtes

Ein Kind hat Anspruch auf Wahrung seines Persönlichkeitsrechtes

Künstliche Intelligenz kann Menschen diskriminieren. Seit einiger Zeit ist durch verschiedene Beispiele bekannt, dass Anwendungen von KI diskriminieren können. Beispielsweise wurden Frauen gegenüber Männern bei der Vergabe von Krediten benachteiligt. Es wurden auch Menschen entehrt. Dies geschah, weil die Gesichtserkennung Fotos von einzelnen Personen automatisiert verglichen und einer Tierart zugeordnet hatte. Wie kann das sein? Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass KI keine diskriminierenden Entscheidungen treffen kann, denn im Gegensatz zum Menschen, berechnet die KI emotionslos. Die Entscheidung ist das Resultat einer Rechenoperation. Diese ist logisch und gefühllos. In der Tat trifft die KI ihre Entscheidungen auch sachlich, unvoreingenommen und unparteiisch, also objektiv. Dennoch kann der selbst lernende Algorithmus im Ergebnis Menschen diskriminieren, denn die Ausgangsmerkmale, mit denen das Programm rechnet, tragen bereits die Diskriminierung in sich. Beispielsweise wird bei einem Lebenslaufverlauf eine Mutter mit Zeiten der Arbeitsunterbrechung der KI auffallen. Wenn nun die KI nicht die Gründe für diesen Unterschied kennt und wie es mit diesem umzugehen hat, dann kann es zu einer Benachteiligung der Mutter aufgrund dieses Merkmals kommen. Ausschluss von Diskriminierung durch mehr Daten oder positive Diskriminierung? Es klingt paradox, aber je mehr Daten die KI hat, umso besser kann diese differenzieren und Benachteiligungen ausschließen. Dies deckt sich aber nun überhaupt gar nicht mit dem Grundsatz der Datensparsamkeit. Ein Dilemma. Deswegen wird auch in den Fachkreisen überlegt, ob eine positive Diskriminierung, also die gezielte und offenkundige Bevorzugung benachteiligter Menschen, das Problem lösen könnte. Lösung der „Subobjektivität“ überhaupt möglich? Im Grunde ist die Diskriminierung ein Ergebnis einer gleichzeitig subjektiven wie auch objektiven Entscheidungsfindung. Sozusagen eine „Subobjektivität“, denn anhand von subjektiven Merkmalen trifft die KI objektive Entscheidungen. Die für die KI vorgegebenen Kriterien sind also der Grund für die Diskriminierung. Die Ausgangsparameter setzt der Mensch. Deswegen ist es enorm wichtig, dass alle Auswahlkriterien so bestimmt werden, dass nicht durch das Zusammentreffen von subjektiven Kriterien und objektive Berechnungen eine diskriminierende Entscheidung von der KI vorgeschlagen wird.

Rechtsfähigkeit und Geschäftsfähigkeit sind zwei Paar Schuhe.

Die Rechtsfähigkeit muss von der Geschäftsfähigkeit unterschieden werden. Rechtsfähigkeit bedeutet, dass ein Mensch es selbst Träger von Rechten und Pflichten sein kann, § 1 BGB. Die Geschäftsfähigkeit bezeichnet das eigenständige rechtsverbindliche Handeln im Rechtsverkehr. Bei Kinder tritt mit 7 Jahren die beschränkte Geschäftsfähigkeit ein, § 106 BGB. An diesem Alter kann ein Kind unter bestimmten engen Voraussetzungen (§ 110 BGB Taschengeld oder § 107 BGB) selbst rechtsverbindlich Verträge schließen kann. Mit 18 Jahren ist ein Mensch nach dem deutschen Recht volljährig und damit voll geschäftsfähig, § 2 BGB.

Beginn und Ende Rechtsfähigkeit

Die Rechtsfähigkeit ist vom Alter des Menschen unabhängig. Sobald das Kind geboren ist, in der juristischen Definition: Mit dem vollständigen Austritt aus dem Mutterleib, ist das Kind voll rechtsfähig, § 1 BGB. Die Rechtsfähigkeit endet mit dem Tod. Als im Jahr 1900 das BGB in Kraft trat, hat es keiner für notwendig erachtet dies aufzunehmen, da sich dies aus der Natur der Sache ergebe. § 1922 Abs.1 BGB als zentrale Norm des Erbrechts bestimmt dies mittelbar, indem festgeschrieben ist, dass mit dem Tod eines Menschen der Erbfall eintritt.

Kind hat eigenes Persönlichkeitsrecht.

Jedes Kind hat ein Persönlichkeitsrecht. Das Kind hat nach Art. 2 Abs.1 und Art. 1 Abs.1 GG (Grundgesetz) ein eigenes gesetzlich normiertes Persönlichkeitsrecht. Zudem ist der Persönlichkeitsschutz des Kindes Bestandteil des elterlichen Erziehungsrechtes nach Art. 6 GG. Eine spezielle Ausprägung des Persönlichkeitsrechtes ist das Recht am eigenen Bild.

Das Persönlichkeitsrecht des Kindes ist besonders zu schützen.

Das Persönlichkeitsrecht des Kindes ist von allen Personen, vor allem aber von den Eltern zu beachten und zu schützen! Das Recht des Kindes, beispielsweise am eigenen Bild ist, bedarf eines besonderen Schutzes. Das Kind befindet sich in seiner Persönlichkeitsentwicklung. Verletzungen des Persönlichkeitsrechts durch Fotos oder Videoclips im Internet können diese Entwicklung dauerhaft und nachhaltig beeinträchtigen. Fakt ist: Das Netz vergisst nichts. Einem Kind ist vor allen Dingen also Achtung seiner Person entgegenzubringen. Es ist ein gleichwertiger Teilhaber des Persönlichkeitsrechtes wie ein Erwachsener. Dieser Rechtsstatus wird auch nicht dadurch geändert, weil Kinder niedlicher sind als die meisten Erwachsenen. Dies bedeutet also, dass jeder Elternteil genauestens prüfen muss, ob das Einstellen eines „niedlichen“ oder „hübschen“ Kinderbildes im Internet tatsächlich notwendig ist und wem es nützt. Nützt das Foto nur dem Elternteil, wird das Kind zum „Vorzeigeobjekt“ und ist in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt.

Eltern als Hüter des Persönlichkeitsrechts

Die Eltern haben nach § 1626 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) die Pflicht und das Recht für ihr Kind zu sorgen. Sie sind nach dem Bundesverfassungsgericht die Treuhänder und Garanten für das Persönlichkeitsrecht des Kindes. Sie treffen die Entscheidung, welche Bilder sie von ihrem Kind in das Netz stellen. Die Sorgeberechtigung bedeutet, dass die Eltern die Einwilligung für eine Verbreitung von Bildnissen ihres Kindes in der Öffentlichkeit in Vertretung für ihr Kind geben können. Da es nun aber nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht der Eltern ist, im Interesse des Kindes zu handeln, müssen Eltern eine Gefährdung des Kindeswohls vermeiden.

Kindeswille ist beachtlich.

Das Kind soll selbst entscheiden können, wenn es aufgrund seiner Entwicklung die Einsichts- und Beurteilungsfähigkeit hat, in welchem Umfang seine privaten Angelegenheiten, sein Bildnis oder seine Darstellung der Persönlichkeit öffentlich wahrgenommen werden kann. Hat das Kind noch nicht die notwendige Einsichtsfähigkeit, entscheiden die Eltern. Aber die Eltern sollten sich immer wieder in das Gedächtnis rufen: Auch das NEIN eines 1-jährigen Kindes ist beachtlich! Hierbei ist klar, dass das Kind nicht nur durch Sprache, sondern auch durch verständliche Handlungen, ausdrücken kann. Wenn das Kind kein Foto oder Video von sich möchte, dann ist das von den Eltern zu akzeptieren!

 

 

Die Künstliche Intelligenz kann Menschen diskriminieren.

Die Künstliche Intelligenz kann Menschen diskriminieren.

Künstliche Intelligenz kann Menschen diskriminieren. Seit einiger Zeit ist durch verschiedene Beispiele bekannt, dass Anwendungen von KI diskriminieren können. Beispielsweise wurden Frauen gegenüber Männern bei der Vergabe von Krediten benachteiligt. Es wurden auch Menschen entehrt. Dies geschah, weil die Gesichtserkennung Fotos von einzelnen Personen automatisiert verglichen und einer Tierart zugeordnet hatte. Wie kann das sein? Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass KI keine diskriminierenden Entscheidungen treffen kann, denn im Gegensatz zum Menschen, berechnet die KI emotionslos. Die Entscheidung ist das Resultat einer Rechenoperation. Diese ist logisch und gefühllos. In der Tat trifft die KI ihre Entscheidungen auch sachlich, unvoreingenommen und unparteiisch, also objektiv. Dennoch kann der selbst lernende Algorithmus im Ergebnis Menschen diskriminieren, denn die Ausgangsmerkmale, mit denen das Programm rechnet, tragen bereits die Diskriminierung in sich. Beispielsweise wird bei einem Lebenslaufverlauf eine Mutter mit Zeiten der Arbeitsunterbrechung der KI auffallen. Wenn nun die KI nicht die Gründe für diesen Unterschied kennt und wie es mit diesem umzugehen hat, dann kann es zu einer Benachteiligung der Mutter aufgrund dieses Merkmals kommen. Ausschluss von Diskriminierung durch mehr Daten oder positive Diskriminierung? Es klingt paradox, aber je mehr Daten die KI hat, umso besser kann diese differenzieren und Benachteiligungen ausschließen. Dies deckt sich aber nun überhaupt gar nicht mit dem Grundsatz der Datensparsamkeit. Ein Dilemma. Deswegen wird auch in den Fachkreisen überlegt, ob eine positive Diskriminierung, also die gezielte und offenkundige Bevorzugung benachteiligter Menschen, das Problem lösen könnte. Lösung der „Subobjektivität“ überhaupt möglich? Im Grunde ist die Diskriminierung ein Ergebnis einer gleichzeitig subjektiven wie auch objektiven Entscheidungsfindung. Sozusagen eine „Subobjektivität“, denn anhand von subjektiven Merkmalen trifft die KI objektive Entscheidungen. Die für die KI vorgegebenen Kriterien sind also der Grund für die Diskriminierung. Die Ausgangsparameter setzt der Mensch. Deswegen ist es enorm wichtig, dass alle Auswahlkriterien so bestimmt werden, dass nicht durch das Zusammentreffen von subjektiven Kriterien und objektive Berechnungen eine diskriminierende Entscheidung von der KI vorgeschlagen wird.

Seit einiger Zeit ist durch verschiedene Beispiele bekannt, dass bei der Verwendung von KI Diskriminierungen erfolgen können. Beispielsweise wurden Frauen gegenüber Männern bei der Vergabe von Krediten benachteiligt. Es wurden auch Menschen entehrt. Dies geschah, weil die Gesichtserkennung Fotos von einzelnen Personen automatisiert verglichen hat und einer Tierart zugeordnete.

Wie kann das sein?

Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass KI keine diskriminierenden Entscheidungen treffen kann, denn im Gegensatz zum Menschen, berechnet die KI emotionslos. Die Entscheidung ist das Resultat einer Rechenoperation. Diese ist logisch und gefühllos. In der Tat trifft die KI ihre Entscheidungen auch sachlich, unvoreingenommen und unparteiisch, also objektiv. Dennoch kann der selbst lernende Algorithmus im Ergebnis Menschen diskriminieren, denn die Ausgangsmerkmale, mit denen das Programm rechnet, tragen bereits die Quelle für eine Diskriminierung in sich. Beispielsweise wird bei einem Lebenslauf eine Mutter mit Zeiten der Arbeitsunterbrechung der KI auffallen. Wenn nun die KI nicht die Gründe für diesen Unterschied gegenüber kinderlosen Personen kennt und wie es mit diesem umzugehen hat, dann kann es zu einer Benachteiligung der Mutter aufgrund dieses Merkmals kommen.

Ausschluss von Diskriminierung durch mehr Daten oder positive Diskriminierung?

Es klingt paradox, aber je mehr Daten die KI hat, umso besser kann diese differenzieren und Benachteiligungen vermeiden. Dies deckt sich aber nun überhaupt nicht mit dem Grundsatz der Datensparsamkeit. Ein Dilemma. Deswegen wird auch in den Fachkreisen überlegt, ob eine positive Diskriminierung, also die gezielte und offenkundige Bevorzugung benachteiligter Menschen, das Problem lösen könnte.

Lösung der „Subobjektivität“ überhaupt möglich?

Im Grunde ist die Diskriminierung ein Ergebnis einer gleichzeitig subjektiven wie auch objektiven Entscheidungsfindung. Sozusagen eine „Subobjektivität“, denn anhand von subjektiven Merkmalen trifft die KI objektive Entscheidungen. Die für die KI vorgegebenen Kriterien sind also der Grund für die Diskriminierung. Die Ausgangsparameter setzt der Mensch. Deswegen ist es enorm wichtig, dass alle Auswahlkriterien so bestimmt werden, dass nicht durch das Zusammentreffen von subjektiven Kriterien und objektive Berechnungen eine diskriminierende Entscheidung von der KI vorgeschlagen wird. Die KI könnte, ohne weitere Angaben wie sie rechnen soll, eine Vielzahl von Personen anhand ihrer subjektive Merkmale objektiv vergleichen und so eine  „optimale“ Person ermitteln, die dem Mainstream aus allen am Vergleich teilnehmenden Personen entspricht. Merkmale von Minderheiten würden nicht oder negativ berücksichtigt werden. Eine Diskriminierung würde vorliegen.

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